Völkerwanderung (Beginn)

Die Völkerwanderung, die um 375 n. Chr. begann, war eine Epoche der europäischen Geschichte, die durch weitreichende Migrationen charakterisiert war. Der Beginn dieser massiven Bewegung von Menschen wird meist mit dem Einfall der Hunnen in Europa in Verbindung gebracht, die andere Völker wie die Goten und die Vandalen dazu veranlassten, sich nach Westen und Süden zu bewegen, vor allem in die Gebiete des Römischen Reiches.

Im Jahr 375 n. Chr. überquerten die Hunnen den Fluss Don und zogen durch den Osten Europas, dabei führten sie verheerende Angriffe durch und trieben die vorhandenen germanischen Stämme mit ihrer brutalen und kriegerischen Lebensweise vor sich her. Diese bisher in festen Siedlungsgebieten lebenden Völkergruppen, wie etwa die Ost- und Westgoten, wurden förmlich aus ihren angestammten Gebieten herausgedrängt und suchten Schutz in den westlicher gelegenen Regionen.

Das Römische Reich, das bereits mit eigenen inneren Problemen wie politischer Instabilität, wirtschaftlicher Krisen und aufständischen Provinzen zu kämpfen hatte, sah sich plötzlich einer massiven Bewegung von Menschen an seinen Grenzen konfrontiert. Aus Furcht oder Unsicherheit stimmte es zunächst zu, die Goten als foederati, quasi als verbündete Flüchtlinge, aufzunehmen. Doch diese Vereinbarung brach bald zusammen und führte zur Schlacht von Adrianopel im Jahr 378 n. Chr., bei der die Römer eine vernichtende Niederlage erlitten.

Die Völkerwanderung kennzeichnete den Anfang vom Ende für das Weströmische Reich, das nicht in der Lage war, die Invasion und Siedlung der germanischen Völker auf seinem Territorium zu kontrollieren. Dies führte letztendlich zum Fall des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. und zur Bildung neuer germanischer Königreiche auf seinem ehemaligen Territorium, ein Paradigmenwechsel, der letztendlich das Mittelalter einleitete.

Insgesamt war die Völkerwanderung eine Zeit großer sozialer und kultureller Veränderungen. Sie stellte die bestehenden Machtstrukturen auf den Kopf und ebnete den Weg für die Etablierung neuer Reiche und Kulturen anstelle der vorher dominierenden römischen Gewalt. Ihr Beginn, markiert durch den Einfall der gewaltigen Hunnen, war ein entscheidendes Ereignis, das den Verlauf der europäischen Geschichte nachhaltig beeinflusst hat.

Eselsbrücken

Drei, sieben, fünf – die Völker machen sich auf die Strümpf’.